NEWSLETTER SEPTEMBER
 
Nach einer schönen Sommerpause mit Temperaturen bis zu 36,7°C wendet sich der Vorstand diversen Nachbearbeitungen und neuen Aufgaben zu. Wichtig ist die Stärkung des Vorstands, denn die administrative und politische Arbeit kann er ohne Verstärkung nicht mehr adäquat leisten. Ferner stehen Projekte an – und wie alle paar Jahre – die Frage nach der Aufgabe der habs queer basel innerhalb der Community. 
 
Mit diesem Newsletter erinnern wir zudem, dass das HUMBUG Ende September seinen Abschied feiert, Diversität und Gleichstellung von einer politischen Partei nicht immer intersektional aufgefasst wird – und nein: diesmal ist es nicht die SVP… Wir liefern ein paar Gedanken zur von Pink Cross in Auftrag gegebenen Befragung, wonach eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung LGBTIQ+-Menschen unterstützt. Und wir rufen zur Solidarität mit unseren trans* Geschwistern auf, denn die Angriffe von rechtspopulistischen Kreisen gegen sie gehen uns alle etwas an.

Bild: Galerie Gleis 4/ The Betonist

A wie Artbuffet


Die in der Basler und Zürcher Szene bekannte Künstlerin Tamara Riedel (alias
THE BETONIST) hat wieder einmal ein Heimspiel: Die Galerie Gleis 4 zeigt erstmals im historischen Westflügel des Bahnhofs Basel SBB ein «Art Buffet» vom 6. September bis 11. Oktober.

Darin überraschen Tamaras Werke durch die scheinbare Leichtigkeit, durch Wärme und Menschlichkeit, die sie aus kaltem Beton und Metallen formt. Ihre rätselhaften Wesen aus unterschiedlichen Materialien fordern heraus. Und schliesslich markiert sie ihre Position mit überdimensionalen Betonbrüsten und Vulva-Darstellungen. Während in früheren Epochen weibliche Körperteile primär dem Blick von Männern unterworfen waren, sind weibliche Brüste und Vulven mit dem Aufkommen von weiblichen Künstlerinnen zunehmend zum
Ausdruck von Weiblichkeit und Selbstbestimmung geworden. 
So auch bei Tamara, wo sie Ausdruck von Identität, individueller Vielfalt und unterschiedlichen Machtstrukturen werden.
 
Die 1978 in Tbilisi, Georgien, geborene Künstlerin lebt heute in der Schweiz. Nach Stationen in Deutschland und ihrer georgischen Heimat prägt eine internationale Erfahrung ihr künstlerisches Schaffen. Tamara Riedels Skulpturen faszinieren durch die Mischung aus naiver Direktheit und kraftvoller, oft auch sinnlicher Ausstrahlung. Ihre Werke wirken zugleich verspielt und kantig, überraschen mit liebevoll ausgearbeiteten Details und einer unverkennbaren Weiblichkeit. 
 
Tamara Riedels Werke sind im «Art Buffet» neben weiteren Positionen zu sehen in einem Raum der selbst eine Geschichte als Ort der Begegnung, des Essens und der Geselligkeit trägt: das ehemalige Bahnhofsbuffet.

Bild: habs queer basel

B wie BEFRAGUNG zur Akzeptanz von LGBTIQ+-Menschen in der Schweiz

Ein breites mediales Echo erhielten die Resultate des Marktforschungsinstituts gfs-zürich, das im Auftrag von Pink Cross im April 2025 in der deutschen und welschen Schweiz eine Befragung bei 1010 Personen durchgeführt hat.

Der Konsens ist positiv. Gemäss Pink Cross steht «eine klare Mehrheit der Schweizer Bevölkerung hinter der LGBTQ-Community. Sie will Gleichstellung, Schutz vor Diskriminierung und ein Ende queerfeindlicher Angriffe.»

Die Zustimmung zur Gleichstellung und zum Schutz von LGBTIQ+-Personen ist ziemlich stabil über die Geschlechter, das Alter, die Sprachregion, den Bildungsstand, die Parteien-Sympathie und die Siedlungsart verteilt, wobei selbstverständlich kleinere Schwankungen zwischen der französischen und deutschen Schweiz, den Altersgruppen und der Parteizugehörigkeit festzustellen sind.

Die mehrheitlich positive Haltung der Schweizerinnen und Schweizer gegenüber LGBTIQ+-Menschen hat sich bereits vor vier Jahren (2021) bei der Abstimmung zur «Eher für alle» gezeigt: damals wurde diese mit 64,1 % Ja-Stimmen und einer Stimmbeteiligung von rund 52 % angenommen. Alle Kantone stimmten zu, mit besonders hohen Werten in Städten und generell breiter gesellschaftlicher Unterstützung.

Gleichwohl fordern die Dachverbände LOS, TGNS und PINK CROSS die Politik auf, «endlich zu handeln. Nicht später, nicht vielleicht – sondern jetzt.» 

Das mag befremden, wenn man die langwierigen politischen Prozesse in unserem Land kennt. Denn Politiker*innen in Basel wie Michela Seggiani, Tonja Zürcher, Johannes Sieber, Fleur Weibel bis hin zu Annina von Falkenstein und Christian von Wartburg, aber auch Parlamentarier*innen im Nationalrat arbeiten seit Jahren systematisch, konsequent und unnachgiebig daran, dass LGBTIQ+-Menschen in unserem Land nicht länger diskriminiert, sondern wie alle anderen rechtlich gleichgestellt werden.

Erinnert sei an SP-Nationalrat Mathias Reynard, der 2013 eine Motion gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität eingebracht hatte. Das führte schliesslich zur Erweiterung der Anti-Rassismus-Strafnorm (Artikel 261bis StGB).

Erinnert sei an GLP-Nationalrätin Melanie Mettler und
ihre Motion von 2023 zur Präzisierung des Gleichstellungsgesetzes (GIG), wonach Arbeitnehmer*innen nicht unter Berufung auf Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung direkt oder indirekt benachteiligt werden dürfen. 
Gerade in Basel ist nicht zu vergessen, dass die Revision des Basler Gleichstellungsgesetzes dank «der Politik» – wegen dem unermüdlichen Einsatz von Politiker*innen – möglich wurde. Es waren einzelne queere und nicht-queere Grossrät*innen aus verschiedenen Parteien, die trotz vieler Anfeindungen und blöder, diskriminierender und verletzender Sprüche oder Posts auf den sozialen Netzwerken nicht aufgegeben haben, ein für die LGBTIQ+-Community gutes Gleichstellungsgesetz zu erkämpfen. 

Die «Politik» in unserem Land arbeitet also seit einigen Jahren daran, dass die Lebensbedingungen von LGBTIQ+-Menschen besser werden. Vielleicht muss man dem bisher Errungenen einfach mehr Sorge tragen und es mehr schätzen. Vielleicht sollten wir jenen, die dafür gekämpft haben und weiterhin kämpfen, etwas mehr Respekt entgegenbringen. Nur immer fordern und diejenigen ignorieren, die bisher grosse Leistungen für uns erbracht haben, ist vermutlich nicht motivierend.

D wie DIVERSITÄT

Noch in den letzten Tagen der Sommerferien verschickte die SP Basel und die SP Frauen Basel Stadt eine Medienmitteilung mit der verfänglichen Forderung
«Mehr Vielfalt für Basler Festivalbühnen».

Anlass war das Programm des 
FLOSS-Festivals 2025, bei dem 12 von 17 Acts rein männlich gelesen sind.

Deshalb forderte die SP Basel: «Festivals sollen nur mit öffentlichen Geldern finanziert werden, wenn mindestens 50 Prozent der Acts Frauen und nicht-binäre Personen einschliessen. Auch Sponsor:innen sollen sich zu solchen Quoten bekennen und ihre Unterstützung daran knüpfen.»
 
Wir haben beim
Vorstand der SP queer Basel nachgefragt, ob er diese Auffassung von Diversität teilt. Maria und Lea schickten uns diese Antwort: «Ja wir unterstützen die Medienmitteilung und Position der SP Frauen Basel Stadt.»


Vielfalt heisst mehr als nur Geschlecht

Die habs queer basel hält die Forderung der SP Basel-Stadt und SP Frauen Basel nach einer Quote für Frauen und nicht-binären Personen auf Basler Festivalbühnen für ausbaufähig (nota bene: über diese Formulierung war sich der Vorstand nicht einig). Selbst der
Bund und der Kanton fassen Diversität breiter auf:

Denn aus der Diskussion um Vielfalt können die sexuelle Orientierung und weitere nicht veränderbare Persönlichkeitsmerkmale nicht beliebig herausgekippt werden. 
Zwar ist es wichtig, die männliche Dominanz aufzubrechen – doch der von der SP verwendete Vielfaltsbegriff ist zu eng gefasst: Sexuelle Orientierung, ethnische Herkunft und körperliche und psychische Beeinträchtigung werden völlig ausgeblendet.

Echte Vielfalt ist intersektional. Wer nur auf das Geschlecht schaut, blendet andere Marginalisierungen aus – und riskiert, bestehende Ungleichheiten sogar zu verschärfen. So entsteht ein Quotenmodell, das zwar Frauen und nicht-binäre Personen stärkt, aber schwule Männer, BIPoC-Artists (Black, Indigenous, and People of Color Artists) und Künstler*innen mit Beeinträchtigung aussen vorlässt.

Zudem erfordert echte Diversität gezielte Fördermittel: Wer sich für mehr Diversität engagiert, stellt sich oft gegen die marktgetriebenen Logiken des Musikgeschäfts. Vielfalt braucht daher finanzielle Unterstützung – etwa über öffentliche Gelder –, damit Veranstaltende nicht zwischen Kunst und Wirtschaftlichkeit wählen müssen. 

habs queer basel fordert, dass Diversität auch bei der Kulturförderung umfassend gedacht wird. Förder- und Quotenregelungen müssen verbindlich auch sexuelle Orientierung, ethnische Herkunft und Beeinträchtigung einschliessen – und mit ausreichenden Mitteln flankiert werden.

Vielfalt ist kein Menü, bei dem man sich nur die bequemen Zutaten heraussucht. Wenn die SP Diversität fordert, muss sie auch dafür sorgen, dass wirklich alle gemeint sind.

Die SP Frauen Schweiz und ihre «Feministischen Zukunft»

Noch überraschender war dann der Post der SP Frauen Schweiz vom 27. August.

Kurz nachdem Taylor Swift und Travis Kelce ihre Verlobung bekannt gegeben hatten, setzte die SP Frauen Schweiz auf ihrem Instagram-Kanal einen Post zur «Feministischen Zukunft.» Er zeigt die 35-jährige Sängerin, wie sie den Footballprofi mit den Händen an den Wangen fasst und mit geschlossenen Augen seine Nase und Stirn berührt. Beide scheinen vor Glück zu lächeln. 

Gekleidet ist Taylor ein einem Taillen-betonten, gestreiften und mit Rüschendetails versehenen Kleid von Ralph Lauren. Sie trägt von Cartier die Uhr «Santos Demoiselle», die zwischen CHF 13’000 und 120’000.- gehandelt wird. Travis trägt ein dunkles Strick-Poloshirt im Retro-Look. 
 
Das paar ist vor einer Gartenlaube mit präzise verteilten rosa und weissen Rosenbouquets positioniert. Das Ganze ist völlig auf «all american» gestylt. Die einzelnen Bildinformationen markieren unermesslichen Reichtum in ländlichem (Polo Ralph Lauren-)Chic.

Sie bieten aber noch eine andere Botschaft: ein bewusst konservatives Rollenbild, das stark an das traditionelle Geschlechterverständnis der 1950er Jahre erinnert: Er ein dominanter, starker Alpha-Mann, sie eine Tradwive wie aus dem grossbürgerlichen Musterkatalog. Und vor dieses Foto platzierte die SP Frauen Schweiz ihre Slogans zur feministischen Zukunft… 

Es ist nicht klar, ob das Satire sein soll oder ernst gemeint ist. Jedenfalls ist die Bildbotschaft eindeutig retro-konservativ, wie es die SVP nie hinbekommen würde. Stutzig macht dann das Bild mit der Beschriftung «FINTA BÜNDNISSE».

Ja richtig gelesen: FINTA – nicht FLINTA. Das L für die Lesben ist rausgeflogen.
 
Mit dem Weglassen einer Gruppe von Frauen, nämlich den Frauen liebenden Frauen, vollziehen die SP Frauen Schweiz den gleichen Eliminierungsprozess,
wie es die Trump-Administration in den USA mit dem T bei LGBT gemacht hat.



Löschen – Verdrängen – Vergessen

Weglassen verursacht Marginalisierung, Verdrängung, Vergessen. Weil schon die Medienmitteilung vom 7. August eine ähnlich selektive Auffassung von Diversität zeigte, sei die Frage erlaubt: haben einzelne SP-Mitglieder ein Problem mit Lesben oder mit Homosexuellen allgemein?

Dass rechtspopulistische Parteien gegen LGBTIQ+-Menschen agieren, ist hinlänglich bekannt. Darauf ist die Community eingestellt und gewissermassen vorbereitet. Aber von der SP sind reaktionäre Rollenbilder bisher eher ungewohnt. Nur schwer kann man sich vorstellen, dass damit eine Anbiederung an den vermeintlichen Mainstream vollzogen werden soll. Das wäre quasi eine Übernahme rechtskonservativer Muster. Und das wäre wiederum, was Hannah Arendt in ihrem berühmten
Interview von 1964 zur Normalisierung von Antisemitismus in der NS-Diktatur beschrieb: 

«Das Problem war doch nicht, was unsere Feinde taten, sondern was unsere Freunde taten. Was damals in der Welle von Gleichschaltung, die ja ziemlich freiwillig war,
jedenfalls nicht unter dem Druck des Terrors vorging: das war, als ob sich ein leerer Raum um einen bildet.»

Die Sache soll nicht skandalisiert werden. Nichtsdestotrotz stellt sich die Frage, ob sich die SP-Parteispitze bewusst ist, dass sie innerhalb eines Monats in ihrer offiziellen Kommunikation homosexuelle Menschen wiederholt ausgeblendet hat. 
 

Warum ist das wichtig? 

Weil Unterstützung und Loyalitäten von Minderheiten in schwierigen Zeiten wie die atlantische Küste erodieren. Langsam, stetig – und über Jahre hinweg. Damit werden unsere Errungenschaften gefährdet, damit werden lesbische, schwule, bisexuelle Menschen verdrängt. Geschichte lehrt uns aber, früh auf Missstände hinzuweisen. Bei jeder Gelegenheit auf diese zu zeigen und jede*n darauf aufmerksam zu machen. Wir müssen die Rechte aller verteidigen und zusammenstehen, nicht nur selektiv jene schützen, die uns nahe sind oder uns als «progressiv» erscheinen lassen, denn irgendeinmal kann es jede*n von uns treffen. Und wenn dann ein Unrechtsregime wie in den USA mal da ist und sämtliche gesetzlichen Schutzmechanismen zerschlagen sind, ist es zu spät.

Deshalb wehrt sich die habs queer basel gegen die Normalisierung des Inakzeptablen. Darum zeigt sie nach Möglichkeit, wenn homo- und bisexuelle Menschen im Zusammenhang mit Gleichstellung verschwiegen, ausgeblendet und gelöscht werden.

Bild: Humbug Basel

H wie HUMBUG
 
Der Musikclub
Humbug Basel muss im November 2025 seine Räumlichkeiten auf dem Klybeckareal endgültig verlassen und schliesst damit nach rund sechs Jahren sein alternatives Kulturangebot. Zum Abschied feiert das Humbug vom 26. bis 29. September Bye Bye Humbug.

Der Grund für die Schliessung ist das Auslaufen des Zwischennutzungsvertrags, den die
Arealbesitzerin Swiss Life nicht verlängert hat. Die Entscheidung traf das Kollektiv überraschend, obwohl von Beginn an klar war, dass das Projekt eine begrenzte Laufzeit hat.


Bedeutung für Basel

Das Humbug war ein bedeutender alternativer Veranstaltungsort mit queerfeministischer Ausrichtung und wurde von einem überwiegend
FLINTA*-Kollektiv betrieben. Das Programm stand stets für Offenheit, Kulturvielfalt und soziale Teilhabe. Die Situation für Kulturschaffende der Region wird mit der Schliessung vom Humbug nun weiter verschärft, zumal es der Kaserne Basel trotz der hohen Subventionen nicht zu gelingen scheint, an ihre früheren glanzvollen Jahre anzuknüpfen.

Wir danken jedenfalls der Crew vom Humbug für Ihren jahrelangen, mit viel Idealismus und Leidenschaft – und hauptsächlich ehrenamtlich – geführten Einsatz für die queer-feministische Szene in Basel. Wir bedanken uns auch sehr herzlich für die schöne Zusammenarbeit bei der Frauen-EM diesen Sommer. Wir freuen uns auf die Bye Bye Party Ende September und wünschen dazu viel Erfolg.

Q wie QUEER 
Gerne verweisen wir auf eine Veranstaltung von Queer Altern Bern, an der Elisha Schmeider (kein Pronomen) aus Basel teilnimmt: Gibt es die queere Community? Und wer zählt dazu? Am Montag, 15. September 2025, 19:00,
auf Anmeldung.
 
Der Anlass will gängige Vorstellungen hinterfragen und neue Perspektiven auf Sprache, Geschlecht und Zusammenleben entdecken. Das scheint wieder nötig, obwohl «queer» als
Kategorie schon immer «politisch» war, denn der Begriff wird in letzter Zeit vermehrt «sachfremd» instrumentalisiert.

ST wie STELLENAUSSCHREIBUNG

Die Abteilung Gleichstellung und Diversität sucht eine Expertin oder einen Experten und eine Koordinatorin oder einen Koordinator für Religionsfragen.

Die personelle Zusammensetzung der Abteilung «Gleichstellung & Diversität» besteht bekanntlich aus einem heterosexuellen cis-Mann, einer non-binären Person sowie
aus mindestens 20 Frauen

Gestützt auf den Ausschreibungszusatz «Bei gleichen Qualifikationen werden Bewerbungen zur Stärkung der Vielfalt im Team bevorzugt» meinen wir, dass es an der Zeit sei, dass ein schwuler cis-Mann in der Abteilung «Gleichstellung und Diversität» angestellt werde. Falls es da unter unseren Lesenden also einen geeigneten Kandidaten – Religionswissenschafter, Theologen, Religionspolitiker u.ä.m – gibt, wäre das u. E. ein Gewinn für das Präsidialdepartement.

W wie WANDERUNG 
Joel organisiert für alle Wandervögel, unsere Mitglieder und ihre Freund*inne sowie Interessierte aus unserer Leserschaft wieder eine Herbstwanderung.

Wann?

Am Samstag, 20. September 2025. Details und Treffpunkt werden über 
info@habs.ch bekannt gegeben. Wenn das Wetter nicht schön sein sollte, gibt es einen alternativen Termin im Oktober.

Bild: DUDEN VERLAG, Berlin



Z wie ZUSAMMENSTEHEN

Rio (sie/ihr, 🏳️‍⚧️) und Johannes (er/ihm, 🏳️‍🌈) von GayBasel appellieren in ihrem September-Newsletter an das Zusammenstehen der queeren Community und das Einstehen für unsere trans* Geschwister. 

Eine trans-inklusive Haltung von Veranstalter*innen und Gäst*innen queerer Kultur, Treffpunkten und Partys sei ein wichtiges Puzzleteil für eine starke queere Community. Die Idee, dass sich sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität separieren liessen, sei ein Kurzschluss, schreiben sie. Die Diskriminierung von Schwulen und Lesben basiere nicht nur auf ihrer sexuellen Orientierung, sondern auch auf der Betrachtung ihres Geschlechts, schreiben die beiden. Darum würden Lesben als «zu wenig weiblich» und Schwule als «keine richtigen Männer» diskriminiert.

Gegen diese Form von Sexismus hat derzeit St. Gallen eine Kampagne laufen, in der etwa Sätze wie «Eine Gruppe beleidigt ein schwules Paar, das sich küsst – Geht gar nicht» in der ganzen Stadt zu sehen sind.

Foto: Peter Thommen

Auslöser der Stellungnahme von GayBasel ist der Angriff auf die medizinische Versorgung von jugendlichen trans Menschen durch die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP). Hier die Medienmitteilung.

Das führte zu grosser Aufregung und massivem Widerspruch aus
Politik , von Verbänden und von ausgewiesenen Fachleuten.

Queer Altern Basel hat aus aktuellem Anlass zum Umgang mit trans* Personen
einen interessanten Podcast mit Prof. Dr. Udo Rauchfleich und Roger Furrer produziert, und TGNS hat gleich eine Petition initiiert, denn die Zürcher SVP-Nationalrätin Nina Fehr Düsel hatte dazu einen «Vorstoss» im Nationalrat für den Herbst angedroht.

Vergessen wir deshalb nicht:
1. Ein Fragmentieren der queeren Community schwächt alle darin. Wir müssen zusammenstehen, denn Angriffe auf einzelne Minderheiten gehen uns alle etwas an.

2. ist die Faktenlage hinsichtlich der medizinischen Betreuung von trans Jugendlichen
sehr stark.

Und 3. ist die Glaubwürdigkeit der medizinischen Versorgung in der Schweiz bei der Bevölkerung ebenfalls solide.

Auch wenn der SVP-Angriff an die
Anti-Diversity-Aktionen der Trump-Administration erinnert, bleibt doch die Hoffnung bestehen, dass sich die Schweizer*innen nicht ins Bockshorn jagen lassen und ihre Vertreter*innen im Nationalrat den Rickli-schen Unsinn bald stoppen.

Und jetzt wünschen wir allen einen schönen Herbst, mit dem Hinweis, dass für Themen wie «Ausgehen, Treffpunkte, Anlaufstellen» GayBasel fast alles weiss!



Herzliche Grüsse

Eure

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