Medienmitteilung
Mehr Gleichstellung für LGBTIQ-Personen in Basel
Seit 50 Jahren setzt sich habs queer basel für die Akzeptanz von LGBTIQ-Personen in Basel ein. Nun steht ein grosser Meilenstein bevor: Heute Dienstag hat der Regierungsrat seinen Ratschlag für die Revision des Gleichstellungsgesetzes präsentiert, in dem erstmals LGBTIQ-Personen explizit eingeschlossen sind. habs queer basel fordert das Parlament auf, dieses Gesetz anzunehmen und für die vorgesehenen Massnahmen genügend Ressourcen zur Verfügung zu stellen.
Die Bevölkerung Basels zeichnet sich grundsätzlich durch eine offene Haltung gegenüber queeren Personen aus: So wurde die Ehe für alle im September 2021 mit 74% der Stimmen überdeutlich angenommen (CH: 64% Ja). “Trotzdem kommt es leider auch in Basel regelmässig zu Diskriminierungen und Angriffe gegen LGBTIQ-Personen. Im Jahr 2021 wurden der LGBT-Helpline sechs Fälle von LGBTIQ-feindlichen Hate Crimes im Kanton Basel-Stadt gemeldet und wir müssen von einer mindestens gleich hohen Dunkelziffer ausgehen”, erläutert Marco Müller, Vorstand habs queer basel und Berater bei der LGBT-Helpline.
Gleichzeitig fehlt es an Ressourcen für spezifische Unterstützungs- und Beratungsangebote für LGBTIQ-Personen: “Andere Kantone und Städte bieten queeren Personen schon längst kostenlose STI-Tests und umfassende psychosoziale Beratung. Diese Beratungen sind auch weiterhin nötig, beispielsweise für Personen, die sich in einem konservativen Umfeld outen möchten oder Opfer von Angriffen und Diskriminierungen werden. Doch in der Region Basel müssen wir diese Angebote bisher grösstenteils ehrenamtlich stemmen!”, sagen die Berater:innen der habs queer basel.
Der Verein habs queer basel erhofft sich durch die Erweiterung des kantonalen Gleichstellungsgesetzes auf LGBTIQ-Personen, dass sich die Situation für queere Personen nachhaltig verbessert. Marco Müller: “Durch die Gesetzeserweiterung würden wichtige Präventions- und Sensibilisierungsmassnahmen für die Bevölkerung ermöglicht und zusätzlich Ressourcen für die Unterstützung der Community zur Verfügung gestellt. Dieser Ansatz gefällt uns.” Gleichzeitig sieht das Gesetz auch diverse gleichstellungspolitische Massnahmen innerhalb der Verwaltung vor und bildet eine progressive Gleichstellungspolitik, die ihren feministischen Ursprüngen treu bleibt.
“Wir hoffen nun, dass das Parlament den Gesetzesentwurf möglichst rasch verabschiedet. Doch für uns ist klar: Ein Gesetz allein reicht nicht aus – das Parlament muss auch die notwendigen Mittel für dessen Umsetzung beschliessen, also genügend finanzielle und personelle Ressourcen. Zudem müssen die Massnahmen gemeinsam mit den LGBTIQ-Organisationen in Basel erarbeitet und umgesetzt werden“.
Die Revision des Gleichstellungsgesetzes in Basel-Stadt ist ein wichtiger Meilenstein in der 50-jährigen Geschichte der habs queer basel. Auf die weiteren Erfolge und Meilensteine der letzten Jahrzehnte schaut der Verein an ihrem Jubiläum am 25. Juni 2022 auf dem Kasernenareal zurück.
Die ausführliche Stellungnahme und die Medienmitteilung bieten wir als pdf-Dateien zum Download unter nachfolgenden Links an: