Zum Auftritt von Bands aus dem Umfeld der homophoben Freikirche „International Christian Fellowship (ICF)“ auf dem Basler Jugendkulturfestival hat die habs eine Pressemitteillung veröffentlicht. 

Am diesjährigen Jugendkulturfestival Basel traten drei Bands auf, die aus dem Umfeld der Freikirche „International Christian Fellowship“ (ICF) entstammen. Diese Freikirche kam bereits mehrmals wegen ihrer radikal religiösen Positionen und Homophobie in die Schlagzeilen. Die habs kritisiert, dass damit alttestamentarischen Christen, die sich nicht von ihrer feindlichen Haltung zur Homosexualität distanzieren, eine durch öffentliche Mittel unterstützte Plattform gegeben wird. 

Ende August 2013 feierte Basel während vier Tagen ihre Jugendkultur. Mit Konzerten, Tanz und Aktionen, wurde die Vielfalt an jungen Kulturschaffenden in der Stadt präsentiert. Das Jugendkulturfestival ist ein Festival welches auch Toleranz gegenüber Andersdenkenden und -fühlenden verlangt und zelebriert. Gefördert wurde das diesjährige Festival von zahlreichen öffentlichen Mittelgebern, wie dem Swisslos- Fonds Basel-Stadt und Basel-Land, der GGG Basel sowie der Christoph-Merian-Stifung.

Nebst regionalen Musikgrössen spielten auch drei weitere bekannte Bands aus der Region: We Invented Paris, The Drops und St. Augustine. Die habs hat schon im Vorfeld des Festivals darauf aufmerksam gemacht, dass diese Bands aus dem Umkreis der ICF–Kirche stammen, einer Freikirche, die durch konservative Positionen und ihre stark homophobe Haltung bereits mehrfach negative Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erlangt hat.

Die Freikirche International Christian Fellowship, kurz ICF, ist eine junge Bewegung, die in Basel und Region stark vertreten ist. Auch in der Musikszene ist die Freikirche präsent. Der Anschein, es handle sich um eine tolerante und trendige Kirche, wird absichtlich durch aufwändig inszenierte Rockkonzerte an Gottesdiensten vermittelt. In den eigenen Reihen werden talentierte Anhänger gezielt gefördert und zu christlichen Rock- und Indiebands gepusht. Auf ihrer Mission, junge Menschen für die Freikirche zu gewinnen, eignen sich diese harmlos anmutenden Rockkonzerte ausgezeichnet: Die Vorstellungen der Freikirche vom christlichem Leben können so gut unter die jungen Menschen gebracht werden. Der lockere Schein anlässlich dieser Konzerte täuscht aber! Homosexualität zum Beispiel sieht die wertkonservative Freikirche ICF als „Fehlentwicklung“ und ist überzeugt, dass Betroffene durch Gebete geheilt werden können. Schwule und Lesben bräuchten Hilfe, sagt die ICF, schliesslich habe „Gott Adam und Eva, und nicht Adam und Otto erschaffen“ (ICF-Zitat). Auch in eigenen Workshops wird bei ICF versucht, Schwule und Lesben umzupolen. Die ablehnende Haltung zu sexuellen Minderheiten ist kaum ein Thema in der Öffentlichkeit, gegen aussen gibt sich die International-Christian-Fellowship-Kirche ganz modern und offen.

Vielen jungen Menschen ist diese Verknüpfung nicht bewusst. Sie besuchen die Musikgottesdienste, fühlen sich in einer Gemeinschaft aufgehoben, nehmen an Lagern teil, die in spektakulär inszenierten Videos auf Youtube „Coolness“ vermitteln. Bis einige von ihnen merken, dass sie „nicht normal sind“, weil sich in Menschen ihres eigenen Geschlechts verlieben. In der ICF-Kirche können sie keine Akzeptanz erwarten, sondern werden als krank und pervers gebrandmarkt.

Die habs will eine Jugendkultur, fernab von radikal religiösen Positionen. Fernab von „Kultur“, die Homosexuelle ablehnt und heilen möchte. Wir beobachten mit Besorgnis, wie die International Christian Fellowship grossen Einfluss auf die Basler Jugendkultur ausübt. Menschen und Organisationen, die eine feindliche Haltung gegenüber Homosexuellen verbreiten, soll keine öffentliche Plattform gegeben werden!

Der habs-Vorstand

Hier die Pressemitteilung der habs als PDF