Pfarrer Möller fürchtet „Zerstörung der jüdisch-christlichen Werte und Wurzeln“ durch die Verleihung des Chancengleichheitspreises 2014 an den LGBT*-Jugendtreff „anyway“

Wie heute in der Basler Zeitung zu lesen war, befürchtet der evangelische Pfarrer Reinhard Möller aus Aesch nichts Geringeres als die „Zerstörung der jüdisch-christlichen Werte und Wurzeln“, wenn heute Abend der Chancengleichheitspreis 2014 an den LGBT*-Jugendtreff „anyway“ verliehen wird.


Starke Worte. Oder unfassbar schwache und dumme. Wir können ihnen nur mit einem Augenzwinkern begegnen und hoffen, dass Euch die Offenbarung des Seelenhirten mehr belustigt als aufregt. Hier nun also die Unheilsprophezeiung aus Aesch:

Wo bleibt hier die Gleichheit?
Von Reinhard Möller

Heute Abend verleihen die Regierungen der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft den «Chancengleichheitspreis 2014» dem Jugendtreff «anyway». Das ist ein Fehlentscheid, weil «anyway» viele Menschen ausgrenzt und diskriminiert. Behauptet wird: «Mit der Verleihung des Chancengleichheitspreises 2014 setzen die Regierungen (…) ein starkes Zeichen für die gesellschaftliche Akzeptanz unterschiedlicher sexueller Orientierungen und Identität.» Das Gegenteil trifft zu, denn heterosexuelle Jugendliche sind bei «anyway» ausdrücklich ausgeschlossen, ihre Anwesenheit ist unerwünscht.
«Anyway» bezeichnet sich als Basler Jugendgruppe für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Asexuelle und Transgenders. Die Medienmitteilungen behaupten, dass «anyway»-Mitarbeiter «Diskriminierungen mit viel Engagement entgegentreten: Der Jugendtreff ‹anyway› fördert und anerkennt Diversität nach dem Grundsatz ‹Alle Menschen haben das Recht, das zu sein, was sie sind›.» Gerade weil diese Aussage weder ethisch noch rechtsstaatlich begründet wird, ist sie nicht nur fragwürdig, sondern geradezu verhängnisvoll: Tragische Realität ist doch, dass «in unserer Mitte» auch Pädophile und Vergewaltiger leben, wie andere, die polygam leben, Sexualverkehr mit Tieren bejahen, Pornografie produzieren und konsumieren, Frauen versklaven und missbrauchen und manch anderes, das widernatürlich und pervers ist. Angesichts dieser notvollen Wirklichkeit ist es unverantwortlich, wenn eine Preisverleihung den «anyway»-Grundsatz unterstützt: «Alle Men- schen haben das Recht, das zu sein, was sie sind.» Der Grundsatz ist zutiefst egoistisch-anarchisch.»

Heterosexuelle Jugendliche sind bei «anyway» ausdrücklich ausgeschlossen.

Laut Medienmitteilung gilt: «Die Angebote richten sich an (…) Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren, die sich als schwul, lesbisch, bisexuell, asexuell oder transsexuell verstehen, aber auch an solche, die sich über ihre sexuelle Ori- entierung (noch) nicht im Klaren sind.» Eine genaue Analyse der Selbstdarstellung von «anyway» zeigt Problemfelder: Das Grundsatzkonzept kennt keine Altersgrenze; vermutlich findet vor den Treffen keine Ausweisprüfung statt. Das wirft die Frage auf, ob und wie Minderjährige vor Missbrauch geschützt werden! Dabei ist es aus ethischer und entwicklungspsychologischer Sicht sehr bedenklich, wenn «anyway» sich als Zielgruppe Jugendliche wünscht, «(…) die sich über ihre sexuelle Orientierung (noch) nicht im Klaren sind»! Weil Heterosexuelle zudem deutlich ausgeschlossen sind, fragt man sich: Soll hier homosexueller Nachwuchs rekrutiert werden?

Dass Regierungen den «Chancengleichheitspreis 2014» einer Gruppe zuerkennen, die Chancengleichheit selbst nicht praktiziert, ist erschreckend. Und für heterosexuell Empfindende ist es diskriminierend! Zugleich legitimiert man so eine andere Zielvorgabe von «anyway»: Wir «möchten (…) an allen Sekundar-, Real- und Berufsschulen sowie Gymnasien, Fachhochschulen usw. (…) über das Angebot von ‹anyway› aufmerksam machen und die Jugendlichen darüber informieren». Man fragt sich: Haben christliche Jungschar- und Jugendgruppen ebenso gleichberechtigt Zugang an allen Schulen und Ausbildungsstätten? Oder sind diese ausgeschlossen, weil sie mit Überzeugung für klassische Werte der jüdisch-christlichen Ethik stehen? Wenn «anyway» darf, was christlichen Gruppen momentan untersagt wird, dann bedeutet das nicht weniger als ein Ja zur Zerstörung der jüdisch-christlichen Werte und Wurzeln, die unserer Gesellschaft bisher Festigkeit und Zusammenhalt gaben.

Reinhard Möller, Aesch